Hirn-Strips
Oktober bis November 2016
Neurotechnologie grafisch erzählt: In diesem Wissenschafts-/Zeichen-Workshop entwickelten Schülerinnen und Schüler Comics zum Thema Technologie und Gehirn. Dabei setzten sie sich unter anderem mit den gesellschaftlichen Perspektiven auf neurologische Erkrankungen auseinander.
Die Zeichnerin Ludmilla Bartscht entwickelte zusammen mit Schülerinnen und Schülern Bildergeschichten, die Neurotechnologien wie Tiefe Hirnstimulation, Mensch-Maschine-Schnittstellen zur Bedienung von Prothesen und Roboter sowie neurologische Erkrankungen zum Thema hatten. Dazu wurden sie zuerst an die Thematik herangeführt, indem sie unter anderem Labore von BrainLinks-BrainTools besuchten. Sie trafen außerdem Patienten mit neurologischen Erkrankungen, bei denen Technik helfen kann. Im Anschluss entwickelten sie gemeinsam mit der Zeichnerin eigene grafische Erzählungen.
Kooperationspartner
Museum für Neue Kunst Freiburg
Beteiligte Wissenschaftler
Dr. Birgit Ahrens
PD Dr. Tonio Ball
Prof. Dr. Carola Haas
Prof. Dr. Thomas Stieglitz
Zielgruppe
Schülerinnen und Schüler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Interessiertes Fachpublikum
Mit diesem Workshop wollten wir Jugendlichen Wege aufzeigen, sich über die reinen Fakten hinaus mit Themen, Geschichten und Bildern aus den Neurowissenschaften auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit der Zeichnerin Ludmilla Bartscht entwarfen wir ein Programm, das Laborbesuche, ethische Diskussionen, Gespräche mit Betroffenen und einen Zeichen-Workshop umfasste. Mit diesen besonderen Erfahrungen wollten wir die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren, dass neurologische Erkrankungen mehr sind als biochemische Veränderungen des Gehirns und sie darüber hinaus immer auch im gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden müssen: Was bedeutet die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung für den erkrankten Menschen, für sein persönliches Umfeld und nicht zuletzt für unsere Gesellschaft? Besonders die Themen Epilepsie und Robotik beeindruckten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was sich in den fertigen Comics widerspiegelt. Einige Schülerinnen und Schüler entschieden sich für die futuristische Perspektive: In Roboter- und Cyborg-Geschichten verarbeiteten sie Themen, die uns im Rahmen von Technologie-Reflexionen immer wieder begegnen: die Grenze des Menschlichen und Natürlichen, die Frage nach dem Urheber einer Handlung sowie der Missbrauch von Technologien für kriegerische oder kriminelle Zwecke.
31.10.2016 – 4.11.2016
Laborbesuche und Zeichenwerkstatt
Workshop
Universität Freiburg
Die 15 Jugendlichen, die sich für das Projekt gemeldet hatten, waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. Vom 31. Oktober bis 4. November 2016 bekamen sie Einblicke in die Funktionsweisen des Gehirns, den Stand der Robotertechnik und lernten mit Ludmilla Bartscht, eigene Comics zu zeichnen und zu schreiben. Der Workshop fand an der Universität Freiburg statt. Am ersten Tag führten die Organisatorinnen Mathilde Bessert-Nettelbeck und Sabrina Livanec mit der Hilfe von Dr. Birgit Ahrens, Prof. Dr. Thomas Stieglitz und Prof. Dr. Cornelius Weiller die Teilnehmenden in die Physiologie des Gehirns und die Forschung des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools ein.
Der zweite Tag beinhaltete nicht nur den Besuch der Labore von PD Dr. Tonio Ball, Prof. Dr. Carola Haas, Prof. Dr. Thomas Stieglitz und Dr. Michael Tangermann, sondern auch ein Treffen mit Menschen, die an Parkinson beziehungsweise Epilepsie erkrankt sind. Die Gäste berichteten den Teilnehmern über ihr Leben mit Krankheit und Behandlung. Besonders die Tiefe Hirnstimulation und operative Methoden zur Epilepsiebehandlung besprachen Gäste und Teilnehmer ausführlich. Am nächsten Tag diskutierte Prof. Dr. Oliver Müller mithilfe eines Rollenspiels die ethischen Implikationen der Neurotechnologie mit den Teilnehmern. Den dritten Tag nutzten die Jugendlichen, um ihr Comic-Konzept zu entwickeln, und der vierte Tag drehte sich schließlich ganz um die zeichnerische Gestaltung. Dabei wurden sie von Ludmilla Bartscht handwerklich unterstützt.
22.11.2016 – 27.11.2016
Hirn-Strips: Neurotechnologie grafisch erzählt
Ausstellung
Museum für Neue Kunst Freiburg
Eine Woche lang wurden die Bilder der Jugendlichen im Treppenhaus des Museums ausgestellt. Auf einer Vernissage, bei der die Eltern der Jugendlichen und die Wissenschafterinnen und Wissenschaftler die Ausstellung besuchten, folgte ein Science Jam im Museum im Rahmen der Reihe »Bild und Hirn«.
Kooperationspartner
Beteiligte Wissenschaftler
Prof. Dr. Oliver Müller | Dr. Philipp Kellmeyer | Prof. Dr. Thomas Stieglitz